Es ist ein Satz, der mitten aus der Dunkelheit kommt: „Die Gegenwart ist dunkel und trostlos, aber lass uns glauben, dass die Zukunft (…) schön sein wird.“ Dieses Zitat schrieb eine junge Frau namens Rozia S. im Januar 1941 in Kolbuszowa auf die Rückseite eines Fotos. Sie war eine von Millionen Jüdinnen und Juden, deren Leben und Hoffnungen bald darauf brutal ausgelöscht wurden. Rozia und etwa 1,5 Millionen andere fielen der „Aktion Reinhardt“ zum Opfer, der systematischen Massenermordung in Lagern wie Belzec, Sobibor und Treblinka. Die tief bewegende Ausstellung „Jedes Opfer hat einen Namen“, gestaltet vom Museum in Bełżec, holt diese Menschen zurück in die Gegenwart. Sie zeigt mit biografischen Skizzen und Fotografien die Gesichter, Wünsche und Lebensgeschichten hinter der anonymen Zahl und erinnert uns daran: Jedes einzelne Opfer hatte eine einzigartige Lebensgeschichte.
Die Ausstellung „Jedes Opfer hat einen Namen“ wird präsentiert in Kooperation mit dem Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. und dem Evangelischen Kirchspiel Leuna. Am 28. Oktober wird die Ausstellung mit einem Vortrag von Ewa Koper eröffnet, der Leiterin der pädagogischen Abteilung der Gedenkstätte Belzec. Sie berichtet über die Geschichte des Ortes, über Jahrzehnte des Schweigens und den langen Weg zu einer würdigen Erinnerungskultur. Schüler*innen der August-Bebel-Schule Leuna sind am 28. Oktober die ersten Besucher*innen der Ausstellung.
Wir rufen insbesondere Schulen und Gruppen dazu auf, die Ausstellung zu besuchen. Diese wird im Gemeindehaus des Kirchspiels Leuna präsentiert (Kirchplatz 1, 06237 Leuna). Wichtig: Besuche von Gruppen bitte anmelden. Anmeldung unter kontakt@pfd-saalekreis.de.
Für individuelle Besuche interessierter Bürger*innen ist die Ausstellung an folgenden Tagen geöffnet: 09. November (Sonntag) 11.00 – 15.00 Uhr und am 14. November (Freitag) 15.00 – 18.00 Uhr.
Die Ausstellung kann bis zum 20. November besichtigt werden.

