Juden in Halle:
Filmabend & Gespräch
Der Film Juden in Halle, enstanden 2007 in Auftrag des ZeitGeschichte(n) e.V., gibt anhand von Archivmaterial und Interviews einen Überblick über die fast 1.000-jährige Geschichte jüdischen Lebens in Halle.
Prof. Max Schwab und Josef Kahlberg gehörten zu den Wenigen, die der mörderischen Verfolgung der Nationalsozialisten entgingen. Sie berichteten in dem Film über die Vertreibung und Ermordung hallescher Juden, aber auch von der Hilfe einzelner Hallenser. Gudrun Goeseke verhinderte in der DDR die Vernichtung des Archivs der Jüdischen Gemeinde und unterstützte die Recherchen zu den Stolpersteinen für Halle.
Als Teil der Reihe:
TACHELES – Antisemitismus im Blick
Fünf Abende über
jüdische Lebensrealitäten im Film
Filme transportieren wie kaum ein anderes Medium Weltbilder in unsere Alltagskultur. Sie haben das Potential, uns über den Horizont schauen zu lassen und uns unbekannte Welten oder Denkweisen zu zeigen. Andererseits können sie aber auch Vorurteile reproduzieren, die wir eigentlich überwinden wollen.
Eines der lebensbedrohlichsten Vorurteile und Welterklärungsmodelle ist Antisemitismus, der Glaube an eine jüdische Weltverschwörung. In Halle (Saale) hatte er zuletzt am 9. Oktober 2019 in einem rechten Anschlag tödliche Konsequenzen.
Filme haben über Jahrzehnte hinweg antisemitische Vorstellungen mitgeprägt und tun es bis heute, teils offen, teils in Form scheinbar harmloser Stereotype – oder sie brechen bewusst mit ihnen. Die Filmreihe „Tacheles – Antisemitismus im Blick“ nimmt genau diesen Zusammenhang in den Fokus. In einem niedrigschwelligen Format bringt sie Lang- und Kurzfilme mit Vorträgen und moderierten Gesprächen zusammen. Thematisiert werden antisemitische Kontinuitäten in Gesellschaft und Film vom 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sei es das Aufkeimen des Antisemitismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts, das in der Vernichtung des europäischen Judentums mündete, die verschiedenen Wege der Aufarbeitung danach oder das Leben der Überlebenden und Rückkehrer:innen, die auch in den Nachkriegsgesellschaften erneut staatlichem und strukturellem Antisemitismus ausgesetzt waren, bis hin zu aktuellen Formen, mit denen heute nach Deutschland eingewanderte Jüdinnen und Juden konfrontiert sind, zuletzt verstärkt durch die islamistische Gewalt des 7. Oktober 2023.
Wir laden dazu ein, Antisemitismus aus unterschiedlichen historischen und aktuellen Perspektiven kritisch zu betrachten, genau hinzuschauen und zu hinterfragen.
Format Filmkunst e.V. in Kooperation mit ECHO Halle.
Die Reihe wurde gefördert durch HALLIANZ für Vielfalt, durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Förderprogramms Demokratie Leben! sowie dem Land Sachsen Anhalt.

