Antisemitismus im Film: Zwischen Unsichtbarkeit und Tabuisierung

Wann

21. Oktober 2025    
18:00 – 20:00

Wo

Format Filmkunst e. V.
Geistraße 21, Halle (Saale)

Veranstaltungstyp

Antisemitismus im Film:
Zwischen Unsichtbarkeit und Tabuisierung

Vortrag mit Filmausschnitten. Viele denken bei diesem Thema vor allem an nationalsozialistische Propagandafilme. Aber Antisemitismus spielt im filmischen Erzählen auch heute noch eine Rolle, wenn auch vielfach implizit, subtil und mitunter widersprüchlich.

Die Film- und Medienwissenschaftlerin Lea Wohl von Haselberg schärft den Blick auf die filmische Reproduktion antisemitischer Bilder.

Als Teil der Reihe:
TACHELES – Antisemitismus im Blick

Fünf Abende über
jüdische Lebensrealitäten im Film

Filme transportieren wie kaum ein anderes Medium Weltbilder in unsere Alltagskultur. Sie haben das Potential, uns über den Horizont schauen zu lassen und uns unbekannte Welten oder Denkweisen zu zeigen. Andererseits können sie aber auch Vorurteile reproduzieren, die wir eigentlich überwinden wollen.

Eines der lebensbedrohlichsten Vorurteile und Welterklärungsmodelle ist Anti­semitismus, der Glaube an eine jüdische Weltverschwörung. In Halle (Saale) hatte er zuletzt am 9. Oktober 2019 in einem rechten Anschlag tödliche Konsequenzen.

Filme haben über Jahrzehnte hinweg antisemitische Vorstellungen mitgeprägt und tun es bis heute, teils offen, teils in Form scheinbar harmloser Stereotype – oder sie brechen bewusst mit ihnen. Die Filmreihe „Tacheles – Antisemitismus im Blick“ nimmt genau diesen Zusammenhang in den Fokus. In einem niedrigschwelligen Format bringt sie Lang- und Kurzfilme mit Vorträgen und moderierten Gesprächen zusammen. Thematisiert werden antisemitische Kontinuitäten in Gesellschaft und Film vom 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sei es das Aufkeimen des Antisemitismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts, das in der Vernichtung des europäischen Judentums mündete, die verschiedenen Wege der Aufarbeitung danach oder das Leben der Überlebenden und Rückkehrer:innen, die auch in den Nachkriegsgesellschaften erneut staatlichem und strukturellem Antisemitismus ausgesetzt waren, bis hin zu aktuellen Formen, mit denen heute nach Deutschland eingewanderte Jüdinnen und Juden konfrontiert sind, zuletzt verstärkt durch die islamistische Gewalt des 7. Oktober 2023.

Wir laden dazu ein, Antisemitismus aus unterschiedlichen historischen und aktuellen Perspektiven kritisch zu betrachten, genau hinzuschauen und zu hinterfragen.

Format Filmkunst e.V. in Kooperation mit ECHO Halle.
Die Reihe wurde gefördert durch HALLIANZ für Vielfalt, durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Förderprogramms Demokratie Leben! sowie dem Land Sachsen Anhalt.